Liquiditt 3. Grades
Bei der Liquidität 3. Grades sprechen wir von einem Begriff aus dem Bereich des Rechnungswesens. Dieser wird in der Buchhaltung bei der Prüfung einer Bilanz verwendet, um die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens zu überprüfen. Bei dieser Berechnung spielen bestimmte Werte eine Rolle, welche im folgenden einfach erklärt werden sollen.
Liquidität dritten Grades und Verbindlichkeiten
Die Liquidität dritten Grades beschreibt zunächst das Verhältnis zwischen dem Umlaufvermögen eines Unternehmens und dessen kurzfristigen Verbindlichkeiten.
Das Umlaufvermögen setzt sich dabei im Gegensatz zum Anlagevermögen in der Regel aus Ressourcen zusammen, welche sich nur auf eine bestimmte Dauer (z.B. für die Dauer eines bestimmten Fertigungsprozesses) im Unternehmen befinden. Diese Ressourcen werden auch Vorräte genannt.
Darüber hinaus werden noch kurzfristige Forderungen, also noch ausstehende Zahlungen die an das Unternehmen geleistet werden müssen, sowie weitere flüssige Mittel wie z.B. der Kassenbestand oder kurzfristig angelegte Wertpapiere zum Umlaufvermögen hinzugezählt.
Sind all diese Werte nun addiert so nimmt man diese *100 und dividiert sie durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten des Unternehmens, um die so genannte Kennzahl der Liquidität 3.Grades in Prozent zu erhalten .
Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten handelt es sich in der Regel um Kredite welche das Unternehmen für eine geringe Überbrückungsdauer aufgenommen hat, oder aber um ausstehende Zahlungen welche z.B. auf Grund der Beschaffung von Material für einen bestimmten Fertigungsprozess ausstehen. Weiterhin können kurzfristige Verbindlichkeiten aus einem Teil von langfristigen Verbindlichkeiten bestehen, welcher im laufenden Geschäftsjahr abbezahlt wird. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten werden des weiteren auch manchmal kurzfristiges Fremdkapital genannt.
Sind nun all diese oben genannten Werte bestimmt und die Rechnung dementsprechend ausgeführt worden, so erhalten wir wie bereits beschrieben die Kennzahl der Liquidität dritten Grades. Diese gibt nun dem Buchhalter des Unternehmens, oder eben auch dem Prüfer der Bank, wichtige Informationen zur Kreditwürdigkeit des Betriebs.
Die aus der Rechnung erhaltene Prozentzahl sollte in der Regel bei 120% liegen. Dies bedeutet konkret, dass das Unternehmen seine kurzfristigen Verbindlichkeiten mit Hilfe des Umlaufvermögens decken kann, und darüber hinaus noch über einen Spielraum über einen Betrag von 20% des Umlaufvermögens verfügt um Eventualitäten abdecken zu können. Sollte die erhaltene Zahl darunter liegen, so ist anzunehmen dass sich das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten befindet, die in der Regel auf mangelnden Absatz zurückzuführen sind. Liegt die errechnete Kennzahl deutlich über den von uns als Optimalwert angenommenen 120% , so sollte das Unternehmen über den Abbau von Lagerbeständen nachdenken, um das damit freigesetzte Kapital gewinnbringender investieren zu können.
Bei Werten unter 100% steckt das Unternehmen wohl in ernsthaften Schwierigkeiten. Dieser Wert würde bedeuten, dass ein Teil des Anlagevermögens mit Hilfe des Umlaufvermögens finanziert wurde. Das Unternehmen wäre also nicht in der Lage seine Zahlungsfähigkeit durch fest verbuchte Mittel zu decken, was die Bewertung der Zahlungsfähigkeit extrem herabstufen und auf mangelhafte finanzielle Sicherheit schließen lassen würde. Ist eine solche Kennzahl erst einmal erreicht, so steht das Unternehmen in der Regel vor der Zahlungsunfähigkeit, also der endgültigen Insolvenz.