Goldene Finanzierungsregel berechnen

Sie haben bereits ein Unternehmen oder Sie überlegen, sich selbstständig zu machen? Dann ist es wichtig, jegliche Bilanzregel sowie wichtige Finanzierungsregeln zu kennen, um das Budget gründlich vorauszuplanen. Der Hilfreiche-Tools-Goldene Finanzierungsregel-Rechner kann Ihnen dabei helfen.

kurzfristiges Vermögen in Euro  
kurzfristiges Kapital in Euro  

   

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Die Goldene Finanzierungsregel berechnen

Wer den eigenen Betrieb finanzieren oder sich selbstständig machen will, sollte diesen Schritt gründlich vorausplanen. Nicht nur, was das Wirtschaftskonzept des Betriebs und das Budget eines Start-Ups betrifft, sondern besonders die langfristige Finanzierung. Es zählen dabei nicht nur die Umsätze. Eigene Vermögenswerte und Fremdkapital sollten im richtigen Verhältnis zueinander stehen, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu gelangen. Die beste Idee für das eigene Unternehmen reicht nicht aus, wenn der Finanzierungsplan nicht korrekt kalkuliert wurde.

Grundsätzlich sollte das Vermögen eines Betriebes durch entsprechendes Kapital gedeckt werden. Sollte das nicht der Fall sein, könnten Engpässe bei der Zahlungsfähigkeit (sogenannte Liquiditätsengpässe) eintreten. Diese Goldene Finanzierungsregel gilt es einzuhalten, sowohl für langfristig gebundene als auch kurzfristig gebundene Vermögens- und Kapitalwerte.

Mit dem Hilfreiche-Tools-Rechner können Sie dies einfach, kostenlos und schnell berechnen lassen.

Wie der Goldene Finanzierungsregel-Rechner funktioniert

Das kurzfristige Vermögen ist das Umlaufvermögen eines Betriebs (beispielsweise Lagervorräte, Forderungen, Bargeld in der Handkasse, Rücklagen auf Firmen-Bankkonten). Das kurzfristige Fremdkapital stellt beispielsweise kurzfristige Verbindlichkeiten an Lieferanten dar. Das Verhältnis von Vermögen und Kapital zueinander sollte im Idealfall den Wert 1 nicht unterschreiten.

Der Hilfreiche-Tools-Rechner ermittelt diesen Wert für die kurzfristige Finanzierung für Sie.

Geben Sie im oberen Feld die Summe des Umlaufvermögens in Euro ein. Im Feld darunter ist die Summe der kurzfristigen Verbindlichkeiten, also das kurzfristige Kapital, in Euro einzutragen.

Wenn Sie die Taste „Berechnen“ betätigen, erscheint im Textfeld das Ergebnis.

Ein Beispiel:

Das Umlaufvermögen setzt sich zusammen aus Vorräten im Wert von 80.000 Euro, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Wert von 50.000 Euro, hinzu kommen Gelder auf Bankkonten und in der Kasse von weiteren 60.000 Euro. Die Summe des Umlaufvermögens beträgt also 190.000 Euro, welche in die obere Zeile eingetragen wird.
Dem gegenüber stehen Verbindlichkeiten an Lieferanten in Höhe von 130.000 Euro, also das kurzfristige Fremdkapital. Diese Summe wird in die untere Zeile eingetragen.
Das Ergebnis im Textfeld lautet: Die goldene Finanzierungsregel ergibt  1,46.

Das bedeutet, dass die kurzfristigen Vermögenswerte mit ausreichenden Mitteln gedeckt sind, sodass keine Gefahr für Engpässe in der Liquidität besteht. Somit ist die Goldene Finanzierungsregel für kurzfristiges Kapital erfüllt.

Was bei einer Betriebsgründung zu beachten ist

  • Das Anlagevermögen eines Betriebs sollte durch Eigenkapital gedeckt sein.
  • Zum Anlagevermögen zählen Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Büroräume, Fahrzeuge, aber auch die Nutzung von Patenten oder Lizenz- und Franchisegebühren.
  • Sollte das Eigenkapital nicht ausreichen, ist langfristiges Fremdkapital, also die Aufnahme von langfristigen Darlehen, anzuraten.
  • Langfristiges Fremdkapital sollte so bemessen sein, dass auch Schwankungen im Umlaufvermögen (wie etwa saisonale Lageraufstockungen) problemlos abgedeckt werden können.
  • Bei der langfristigen Finanzierung sollte das Verhältnis Vermögen zu Kapital den Wert 1 nicht überschreiten.

 

Wissenswertes zur Goldenen Finanzierungsregel

Besonders bei der Gründung eines Unternehmens ist die Goldene Finanzierungsregel von großer Bedeutung. Sie besagt, dass ein Betrieb das langfristig gebundene Anlagevermögen ausreichend mit Eigenkapital oder langfristigem Fremdkapital abgedeckt haben sollte. Die Fachsprache verwendet den Begriff Aktiva für Vermögen und Passiva für Kapital. Der Wert der Goldenen Finanzierungsregel wird also dadurch ermittelt, dass die Summe der Aktiva durch die Summe der Passiva geteilt wird.

Diese Regel besagt weiters, dass kurzfristig gebundenes Umlaufvermögen durch kurzfristige Mittel finanziert sein sollte. Hat dieses Umlaufvermögen jedoch dauerhaften Charakter, wie etwa ein „eiserner Bestand“, so sollte auch hier eher eine langfristige Finanzierung gewählt werden. Diese Regel sollte schon deshalb möglichst eingehalten werden, da Banken sie bei der Kreditwürdigkeitsprüfung zur Beurteilung heranziehen.

 

Finanzielle Engpässe vermeiden

Besonders der Bedarf an Fremdkapital muss ausreichend bemessen werden. Wird zu viel Fremdkapital aufgenommen, wird das Budget eines Unternehmens zu sehr durch die Zinslast belastet. Zu wenig Fremdkapital kann ebenfalls negative Auswirkungen haben. Wenn nur unzureichend Mittel vorhanden sind, kann es passieren, dass Verbindlichkeiten nicht zurückgezahlt werden können. Das kann auch geschehen, wenn die Laufzeit eines Darlehens zu kurzfristig angesetzt wurde. Es könnten Zahlungsschwierigkeiten auftreten, weil die Erzielung der benötigten Einnahmen die Laufzeit des Darlehens überschreitet.

Die Laufzeit des Darlehens darf auf keinen Fall die Nutzungsdauer des betreffenden Anlagevermögens, wie etwa einer Maschine, überschreiten. Ansonsten besteht das Risiko, dass bereits eine neue Maschine als Ersatz angeschafft werden muss, ehe das Darlehen für die alte Maschine abbezahlt ist. Und auch eine neue Maschine muss eventuell wiederum durch ein Darlehen finanziert werden.

Was bei Darlehen zu beachten ist

Die korrekte Laufzeit eines Darlehens lässt sich berechnen, indem man beispielsweise die steuerliche Nutzungsdauer eines Gerätes oder einer Maschine als Basis nimmt. Überdies empfiehlt es sich, eine zeitliche Reserve einzuplanen. Sie könnten beispielsweise überlegen, die Laufzeit des Darlehens ein wenig zu verkürzen, da die Preise für Neuanschaffungen für gewöhnlich mit der Zeit ansteigen.

Wichtig ist auch, beim Kreditrahmen darauf zu achten, dass die monatlichen Rückzahlungen im Rahmen Ihrer finanziellen Möglichkeiten bleiben. Dazu kann beispielsweise ein Kontokorrentkredit dienen.

Ein Darlehen sollte stets aus dem Umsatz finanziert werden. Als Faustregel gilt, dies nach Abzug aller Kosten des Unternehmens, der Privatentnahme (welche den Unternehmerlohn beinhaltet) sowie jener aus Eigenmitteln finanzierten Anteile an notwendigen Investitionen zu tun. Es sollte also genau berechnet werden, ob der Umsatz nach Abzug all dieser Kosten überhaupt noch Spielraum für ein Darlehen zulässt. Oder es muss genau kalkuliert werden, wie hoch dieser Spielraum sein kann.

 

Rechnungen immer pünktlich begleichen!

Wie bereits erwähnt, ist es besonders wichtig, bei der Finanzierung Ihres Umlaufvermögens diese Regel zu beachten. Die monatlichen Verbindlichkeiten, wie etwa Rückzahlungen Ihres Darlehens, sollten so berechnet werden, dass Sie stets Ihre Rechnungen pünktlich begleichen können.

Rechnungen später als zu den angegebenen Zahlungsfristen zu begleichen, sollten Sie unbedingt vermeiden. Vielfach können Sie beispielsweise ein Skonto bei frühzeitiger Zahlung in Anspruch nehmen, was sich stets positiv auf Ihr Budget auswirkt.

Bei Zahlungsverzögerungen werden mit Sicherheit Mahngebühren veranschlagt. Und sollte dies öfter geschehen, wirkt sich das negativ auf Ihre Kreditwürdigkeit aus. Oder Ihre Lieferanten bestehen auf Vorkasse. Das sind Gründe genug, um darauf zu achten, die Lieferantenverbindlichkeiten stets so gering als möglich zu halten.

Wichtig: Den Goldene Finanzierungsregel-Rechner sowie alle in diesem Artikel enthaltenen Informationen haben wir zwar gründlich recherchiert, aber wir erheben keinerlei Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Wir beantworten gerne Fragen zum Goldene Finanzierungsregel-Rechner, übernehmen jedoch keinerlei Haftung, Verantwortung und Gewährleistung für die Ergebnisse.