Gewichtskraft
Gewichtskraft, was ist das eigentlich?
Bei der Gewichtskraft spricht man umgangssprachlich auch oft einfach nur von dem Gewicht, obwohl diese Bezeichnung irreführend ist. Es wird hier nicht unterschieden, ob es sich bei einem Körper um seine Masse oder seine Gewichtskraft handelt, was in der Physik tatsächlich unterschiedliche Begriffe sind. Die Masse gibt an, wie stark ein Körper allgemein von der Gravitation beeinflusst wird, die Gewichtskraft hingegen bezieht dabei mit ein, ob sich der Körper auf dem Mond, der Erde, oder einem anderen Planeten befindet. Die Masse ist also, unabhängig davon wo sich der Körper gerade befindet, konstant, während sich die Gewichtskraft verändert. Auf dem Mond beträgt sie zum Beispiel nur ein Sechstel von derjenigen auf der Erde, in der Schwerelosigkeit ist sie gleich Null. Gemessen wird die Gewichtskraft in der international verwendeten Einheit Newton (N), wobei die Formel zur Berechnung wie folgt lautet:
G = m · g
G ist die Gewichtskraft in Newton [ N ], m ist die Masse des Körpers in Kilogramm [ kg ], g ist die Erdbeschleunigung in Meter pro Sekunde-Quadrat [ m/s2 ], die in der Regel mit g = 9,81 m/s2 angenommen wird.
Es handelt sich dabei, wie bereits beschrieben, um eine Kraft, die auf einen Körper wirkt, die durch das Schwerefeld, die Gravitationskraft bestimmt wird. Die eigentliche Fallbeschleunigung eines Körpers ist demnach immer gleich und nur von dem jeweiligen Ort abhängig.
Die Berechnung der Gewichtskraft in der praktischen Anwendung
Die Berechnung der Gewichtskraft ist immer dann erforderlich, wenn es darum geht Objekte unterschiedlichster Beschaffenheit anzuheben. Die Anziehungskraft der Erde ist nicht überall auf der Erdoberfläche gleich, so dass es in bestimmten Fällen erforderlich werden kann, hier genauere Berechnungen anzustellen. Insbesondere in der Nähe des Äquators ergibt sich ein geringerer Wert für die Gravitationskraft, als an den Polen. Dies liegt daran, dass die Erde leicht abgeflacht ist und die Distanz der Erdoberfläche zum Kern variiert. So beträgt der Radius der Erde an den Polen lediglich 6356 km und am Äquator 22 km mehr, nämlich 6378 km.
Möchte man feste Körper auf ein anderes Höhenniveau bringen, so erfordert dies ein bestimmtes Maß an Kraft, die zum Anheben erforderlich ist. Um dies zu berechnen muss man die jeweilige Gewichtskraft kennen, da diese den Faktor bestimmt, der angehoben werden muss. Die Kraft, die zum Anheben eingesetzt werden muss, wird durch die zu überwindende Gewichtskraft bestimmt.
Berufsfelder in denen die Berechnung der Gewichtskraft erforderlich ist
Eine Berechnung der Gewichtskraft ist in vielen Bereichen erforderlich. Überall dort, wo Massen einen Höhenunterschied überwinden müssen, kann es elementar wichtig sein den erforderlichen Kraftaufwand zu bestimmen. Dies kann zum Beispiel in der Baubranche der Fall sein, wenn man berechnen muss, bis zu welchem Gewicht ein Kran einen Träger, oder andere Teile anheben kann. Auch die erforderliche Stärke einer Seilwinde bedarf einer Berechnung. Jede Art von Hebezügen werden in der Regel mit einer maximalen Belastungsgrenze gekennzeichnet. Darüber hinaus kann die Berechnung der Gewichtskraft auch beim Bau von Pumpen erforderlich sein. Ein weiteres Gebiet, für das die Bestimmung der Gewichtskraft von großer Wichtigkeit ist, ist das Fliegen.
Die Liste ließe sich noch umfangreich ergänzen, da in allen Bereichen, wo es um die Anhebung von Körpern geht, die Gewichtskraft eine entscheidende Rolle spielt. Seien es Lastenaufzüge, Förderbänder, oder andere mechanischen Vorrichtungen, die Waren, Güter und andere Dinge mit einer Höhendistanz befördern, die Gewichtskraft der zu transportierenden Körper übt stets einen direkten Einfluss auf die erforderliche Kraftaufwendung aus. Es ist zwingend erforderlich, die Kapazitäten technischer Geräte entsprechend zu bestimmen, um eine Überlastung und damit Unfälle zu vermeiden. Es ist unerlässlich, die Kraft zu errechnen, die zur Überwindung der Gewichtskraft erforderlich ist, um einen sicheren Transport auf ein anderes Höhenniveau zu gewährleisten.