Der Broteinheiten-Rechner
Sie sind Diabetiker und möchten wissen, wie viele Broteinheiten Sie gerade zu sich nehmen? Entweder sehen Sie in einer Tabelle nach und rechnen die Menge selbst um, oder Sie lassen sich sofort die korrekte BE durch unseren Broteinheitenrechner ausrechnen. Das geht ganz einfach und spart eine Menge Zeit.
Broteinheitenrechner
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Was ist eine Broteinheit (BE)?
Mit Hilfe von Broteinheiten können Diabetiker einschätzen, wie viel Insulin sie vor einer Mahlzeit spritzen müssen und wie viel Nahrung und Getränke sie maximal zu sich nehmen dürfen. Eine BE ist, gemäß der deutschen Diätverordnung von 2010, die Menge eines Nahrungsmittels, die 12 Gramm (Österreich: 10–12 g, Schweiz: 10 g) an verdaulichen Kohlenhydraten (Monosaccharide, verdauliche Oligo- und Polysaccharide) oder Zuckeralkoholen enthält.
Diese sind bei einem Diabeteskranken wichtig, da verdauliche Kohlenhydrate den Blutzuckergehalt des Blutes beeinflussen. Dass hierbei eher große Portionsmengen gesunder Nahrung und weniger Zuckerhaltiges verzehrt werden sollte, versteht sich von selbst.
Um nicht jeden Tag das Gleiche auf dem Speiseplan stehen zu haben und trotzdem in Hinsicht auf den Blutzucker sicher zu sein, führen Diabetiker meistens eine Tabelle, mit einer Liste von Lebensmitteln und deren Broteinheiten auf 100 g, mit sich.
Wenn es z. B. mal eine Zwischenmahlzeit, in Form eines belegten Brötchens vom Bäcker um die Ecke sein soll, dann müssen Diabetiker zunächst das Brötchen und dann den Belag nachschlagen und addieren. Die Tabelle enttarnt Kohlenhydratmonster und solche Lebensmittel, die kaum ins Gewicht fallen.
Eine Diabetes-Reduktionsdiät beim übergewichtigen Typ-2-Diabetiker ist auf 13 BE verteilt auf 5 Mahlzeiten beschränkt. Bei einem normalgewichtigen Typ-1-Diabetiker dürfen es 20 bis 22 BE sein. Kinder, Schwangere und stillende Personen brauchen sogar noch mehr. Wie viele Broteinheiten Ihr persönliches Minimum und Maximum darstellen, berechnet Ihr Arzt mit Ihnen.
Die folgenden Lebensmittel sind Beispiele für genau eine Broteinheit:
- 25 g Weißbrot
- 200 g Bohnen (grün)
- 50 g Banane
- 70 g Weintrauben
- 110 g Apfel mit Schale
- 65 g Kartoffel
- 25 g Kartoffelchips
- 35 g Pommes Frites
- 250 g (1 Glas) Vollmilch
- 250 g Joghurt (Vollmilch)
Das bietet der Broteinheitenrechner
- Er rechnet die genaue Menge Ihrer Lebensmittel in BE um
- Sie können nach Belieben mehr Lebensmittel hinzufügen, um Ihre eigene BE-Tabelle zu erstellen
- Sie können sich die Broteinheitsangaben/Broteinheitentabelle ausdrucken
So können Sie Ihre Broteinheiten berechnen lassen
1. Zunächst wählen Sie in dem unten stehenden Pull-down-Menü die Lebensmittelart aus.
Sie haben hier die Wahl zwischen: Eier, Fette und Öle, Fisch, Fleisch/Wurst, Gemüse, Getreide/Getreideprodukte sowie Getränke, Milch/Milchprodukte, Nüsse, Obst, Pilze und Zucker/Süßes
2. Im zweiten Pull-down-Menü wählen Sie das gewünschte Lebensmittel aus. Hier haben Sie bei jeder Lebensmittelart mehrere Wahlmöglichkeiten.
Eier: Eigelb, Eiweiß, Hühnereier
Fette und Öle: Butter, Gänseschmalz, Hammelfett, Kokosfett, Margarine, Mayonnaise, Pflanzenöle, Rinderschmalz, Schweineschmalz
Fisch: Aal (frisch), Aal (geräuchert), Austern, Garnelen, Hummer, Kaltwasserfische, Kaviar, Miesmuscheln, Sardinen, Schnecken, Zander
Fleisch/Wurst: Ente, Frankfurter Würstchen, Gans, Gänseleber, Hase, Huhn, Kalb, Kalbsleber, Lamm, Lammleber, Rind, Rinderleber, Rohwurst (geräuchert), Schwein (geräuchert und roh), Wild, Ziege
Gemüse: Artischocken, Aubergine, Blumenkohl, Bohnen, Brokkoli, Erbsen (gefroren), Erbsen (getrocknet), Erbsen (grün), Feldsalat, Fenchel, Grünkohl, Gurken, Karotten, Karottensaft frisch, Kartoffeln, Knoblauch, Kohlrabi, Kresse, Kräuter, Kürbis, Lauch, Linsen (getrocknet), Mais, Mangold, Paprikaschoten, Radieschen, Rhabarber, Rosenkohl, Rote Rüben/Rote Beete, Rotkohl, Salat, Sauerkraut, Schwarzwurzel, Sellerie, Sojabohnen, Spargel, Spinat, Tomaten, Weißkohl, Wirsing, Zucchini, Zwiebeln
Getreide/Getreideprodukte: Brötchen, Buchweizen/Buchweizenmehl, Cornflakes, Grahambrot, Haferflocken, Knäckebrot, Maismehl/Gries, Nudeln, Popcorn, Pumpernickel, Reis (trocken/roh), Reis (gekocht), Roggen/Roggenmehl, Roggenbrot, Soja (halb entfettet), Soja (vollfett), Stärkemehl (Mondamin/Maiezena), Weizen/Weizenmehl, Weißbrot, Zwieback
Getränke: Bier (dunkel), Bier (hell), Cola/Limonaden, Kaffee (mit Sahne 35 % Fett), Kaffee (ungezuckert), Obstwein/Most, Portwein, Tee (ungezuckert), Wein
Milch/Milchprodukte: Buttermilch, Camembert, Edamer, Emmentaler, Johurt, Kondensmilch (gesüßt), Kondensmilch (ungesüßt), Kuhmilch (frisch), Molke, Parmesan, Quark (fett), Quark (mager), Rahmkäse, Roquefortkäse, Schafmilch, Schlagrahm (30 % Fett), Schmelzkäse (45 % Fett), Ziegenmilch
Nüsse: Erdnussbutter, Erdnüsse, Haselnüsse, Kastanien, Kokosmilch, Kokosnuss (getrocknet), Kokosnüsse, Mandeln, Paranüsse, Walnüsse
Obst: Ananas, Apfel (getrocknet), Apfel (frisch), Apfelmus (gesüßt), Apfelsaft, Aprikosen, Aprikosen (getrocknet), Avocado, Bananen, Birnen, Datteln (getrocknet), Erdbeeren, Feigen, Feigen (getrocknet), Grapefruit, Heidelbeeren, Himbeeren, Holunderbeeren, Johannisbeeren (rot), Johannisbeeren (schwarz), Khaki, Kirschen, Mandarinen, Melonen, Oliven (grün, eingelegt), Orangen, Orangensaft, Pfirsiche, Pflaumen, Pflaumen (getrocknet), Preiselbeeren, Quitten, Rosinen, Stachelbeeren, Trauben, Traubensaft, Wassermelonen, Zitronen
Pilze: Champignons, Pfifferlinge, Steinpilze, Steinpilze (getrocknet)
Zucker/Süßes: Haushaltszucker, Honig, Kakao, Marmelade/Konfitüre, Schokolade, Traubenzucker
3. Nun geben Sie die Menge in Gramm ein
4. Klicken Sie unter dem Ergebnisfeld auf „Berechnen“ und schon bekommen die Anzahl der Broteinheiten
5. Wenn Sie neue Lebensmittel in gleicher Weise eingeben, wird das Ergebnis dadurch ergänzt und am Ende der Tabelle die Gesamtmenge an Broteinheiten ausgeworfen. So erstellen Sie nach und nach Ihre individuelle Broteinheitentabelle
6. Neben dem „Berechnen“-Button ist der „Drucken“-Button, der Sie direkt in das Dialogfeld Ihres Druckers führt, um Ihre BE-Liste ausdrucken zu können.
Eine Beispielrechnung
Wenn Sie Zucker/Süßes auswählen und dort Schokolade auswählen und 80 Gramm als Menge angeben, wird Ihnen der BE-Rechner anzeigen, dass dies 3,8 Broteinheiten sind. Hierbei haben 80 Gramm Schokolade 45,6 g Kohlehydrate. Die Rechnung ist daher: 45,6/12 = 3,8 BE
Ein Beispielspeiseplan für einen Tag
Ein Tagesplan für eine normalgewichtige Person, mit Typ-1-Diabetis und erlaubten 20 BE, könnte so aussehen:
Frühstück | 2 normal dicke Scheiben Vollkornbrot, 10 g Butter, 2 TL Marmelade, 1 Becher Kaffee mit Milch |
Zwischenmahlzeit | 1 Apfel |
Mittagessen | Mineralwasser oder ungesüßten Tee, 100 g Fisch mit viel Gemüse und 3 Salzkartoffeln, einen kleinen Joghurt |
Zwischenmahlzeit | Eine halbe Banane |
Abendessen | 2 normal dicke Scheiben Roggenbrot, 10 g Butter, 2 Scheiben Gouda, Salat (bis 200 g ohne BE-Berechnung) mit 2 TL Balsamicodressing |
Broteinheiten vs. Kohlenhydrateinheiten
Eine andere Bezeichnung für Broteinheiten ist auch Kohlenhydrateinheiten (KHE oder KE), wobei es hier einen kleinen Unterschied gibt: 1 KE entspricht 10 g Kohlenhydraten, während 1 BE, wie wir wissen 12 g Kohlehydraten entspricht. Die Umrechnung in BE hat sich hierzulande durchgesetzt und wird bei den meisten Tabellen berücksichtigt.
Müssen Diabetiker nur auf Broteinheiten achten?
Nein, auch Fett ist etwas, das Diabetiker mit in die Kalkulation ihrer Ernährung einbeziehen müssen. Zu viele Kalorien beeinflussen zwar nicht direkt den Blutzuckergehalt, verursachen aber Übergewicht. Wenn Diabetiker übergewichtig sind, hat das in den meisten Fällen zur Folge, dass sich eine Resistenz gehen Insulin entwickelt. Das Verhältnis, auf das Diabetiker setzen sollten, ist: 60/10/30. 60 % Kohlenhydrate, 15 % Eiweiß und 25 % Fett.
Um sich mit der Aufschlüsselung von Kohlenhydraten auseinanderzusetzen, muss man zuerst sehen, in welchen Lebensmitteln die meisten vorkommen.
Kohlenhydrate
Die meisten Kohlehydrate findet man hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln. Auch wenn Käse und Quark Kohlenhydrate enthalten, muss man diese kaum mit einrechnen, da der Körper den Milchzucker so langsam abbaut, dass es eine zu vernachlässigende Wirkung auf den Blutzuckerspiegel hat.
Gar keinen Einfluss haben die meisten Gemüsearten (mit Ausnahme von z. B. Mais und Süßkartoffeln) und Salate, da die wenigen enthaltenen Kohlehydrate langsam oder gar nicht verdaulich sind und keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben.
Eiweiß
Die Eiweißaufnahme von Diabetikern sollte in keinem Fall 20 % der Tageskalorien überschreiten, da sie für das Auftreten von Nierenschäden (Nephropathie) bei Diabetes mitverantwortlich ist.
Fett
Gesättigte Fette und Transfette sollten bei Diabetikern nicht mehr als 5 bis 10 % der täglichen Nahrung betragen. Eine höhere Aufnahme erhöht die Blutfette, was zu Arteriosklerose führen kann. Fettreiche Lebensmittel wie z. B. Speck und Schokolade sollten daher die Ausnahme auf dem Speiseplan sein.
Speiseöle haben einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, die ohne negative Wirkung bis zu 25 % auf die tägliche Liste dürfen.
Diabetiker und alkoholische Getränke
Ein bis maximal zwei kleine Gläser soften Alkohol, wie Bier und Wein sind erlaubt, allerdings sollten Sie immer in Verbindung mit kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln einhergehen, da es sonst zu einer (schweren) Unterzuckerung kommen kann.
Spezielle Diabetikerlebensmittel
Im Reformhaus und jedem Supermarkt gibt es für Diabetiker entwickelte Lebensmittel. Das Deutsche Diabetes-Forschungsinstitut rät von der Verwendung dieser Lebensmittel ab. Zuckerersatzstoffe zum Süßen sind allerdings okay.
Ernährungsberatung
Um einen optimalen Umgang mit Broteinheiten zu erlernen, empfehlen wir Ihnen zunächst eine strukturierte Ernährungsanamnese bei einem Facharzt durchführen zu lassen. Dann sollte mithilfe eines Diätassistenten, eines Ernährungsberaters mit Diabetesqualifikation oder bei einem Diabetologen ein Speiseplan erstellt werden, der Ihre individuellen Vorlieben berücksichtigt. Diesen können Sie mithilfe einer BE-Tabelle oder unseres Broteinheiten-Rechners bequem variieren, ohne Ihre BE-Vorgaben zu überschreiten.
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit, obwohl wir gründlich recherchiert haben, können sich Fehler einschleichen. Die hier enthaltenen Informationen ersetzen keinesfalls ein qualifiziertes Beratungsgespräch.