Bitcoin Geldautomaten: Wie funktionieren sie?
Ein klassischer Geldautomat wird auf Englisch ATM genannt. Diese Abkürzung steht für Automated Teller Machine und wird heute von dem sogenannten BTM ergänzt. Dabei handelt es sich um einen Bitcoin-Geldautomaten, der es Nutzern ermöglichen soll, Kryptowährungen wie zum Beispiel Bitcoin gegen Bargeld einzutauschen. Das ist besonders für die Menschen interessant, die keinen regulären Zugang zu Krypto-Börsen haben oder die ganz spontan und vor allem anonym ihre Kryptowährungen erwerben wollen.
Bitcoin als Zahlungsmittel
Bitcoin wird längst nicht mehr nur als digitales Anlagegut betrachtet – auch als Zahlungsmittel gewinnt die Kryptowährung stetig an Bedeutung. Immer mehr Unternehmen weltweit akzeptieren Bitcoin als alternative Zahlungsoption. Dazu zählen nicht nur spezialisierte Online-Shops und Technologieanbieter, sondern auch Dienstleister im Tourismus- und Freizeitbereich. In einigen Hotels, Cafés oder Restaurants – insbesondere in Metropolen wie Berlin, Amsterdam oder San Francisco – kann man bereits ganz unkompliziert mit Bitcoin bezahlen.
Auch im Glücksspielsektor erfreut sich die digitale Währung wachsender Beliebtheit, denn Bitcoin als Zahlungsmittel im Casino ist bereits sehr gefragt. Hier punktet sie vor allem durch schnelle Transaktionen und ein hohes Maß an Datenschutz, was für Glücksspieler hohe Güter sind. Mit Bitcoin können sie ihre Ein- und Auszahlungen hingegen schnell und problemlos abwickeln und sofort zum Spielspaß zurückkehren.
Unkompliziert und anonym
Im Gegensatz zu Online-Börsen oder Wallet-Anbietern, die meist eine aufwendige Registrierung und Verifizierung verlangen, lassen sich Bitcoin-Geldautomaten unkompliziert bedienen. Der Ablauf ist dabei recht intuitiv: Zunächst wählt der Nutzer auf dem Bildschirm des Automaten aus, ob er Bitcoin kaufen oder verkaufen möchte.
Entscheidet er sich für den Kauf, wird im nächsten Schritt die gewünschte Menge oder der entsprechende Euro-Betrag eingegeben. Anschließend scannt man die eigene Wallet-Adresse – meist über einen QR-Code auf dem Smartphone – und zahlt den gewählten Betrag in bar ein. Die gekauften Bitcoins werden dann direkt an die angegebene Wallet übertragen.
Schritt-für-Schritt: So nutzen Sie einen Bitcoin-Geldautomaten
- Gerät finden: Mithilfe von Plattformen wie CoinATMRadar.com lassen sich BTMs weltweit nach Standort, Gebühren und unterstützten Währungen filtern.
- Transaktionstyp wählen: Am Bildschirm des Automaten wird zunächst ausgewählt, ob Bitcoin gekauft oder verkauft werden soll.
- Betrag eingeben: Je nach Wunsch kann entweder der Betrag in Euro oder die gewünschte Bitcoin-Menge eingegeben werden.
- Wallet scannen: Für den Kauf: Die Wallet-Adresse des Nutzers wird per QR-Code eingescannt – meist direkt vom Smartphone. Für den Verkauf: Manche Automaten drucken einen QR-Code zum Empfang der Bitcoin, der dann vom Nutzer in seiner Wallet gescannt wird.
- Bargeld ein- oder auszahlen: Beim Kauf wird der Betrag in den Automaten eingezahlt. Anschließend wird der Bitcoin-Betrag direkt an die Wallet gesendet.
Beim Verkauf erfolgt die Transaktion umgekehrt: Die Bitcoins werden an die angegebene Adresse gesendet – nach Bestätigung wird das Bargeld ausgezahlt (bei bidirektionalen Geräten). - Quittung erhalten: Zum Abschluss kann in der Regel eine Quittung als Ausdruck oder per E-Mail angefordert werden.
Identitätsprüfung: Je nach Land und Betrag verpflichtend
Während man in manchen Ländern kleinere Bitcoin-Beträge anonym erwerben kann, gelten in vielen Regionen – darunter auch Deutschland – klare gesetzliche Regelungen. Diese schreiben vor, dass Anbieter von BTMs Maßnahmen zur Identifizierung ihrer Kunden ergreifen müssen. Das sogenannte „Know Your Customer“-Verfahren (KYC) wird ab einem bestimmten Betrag verpflichtend. Die Verifikation kann dabei unterschiedlich ausfallen: Manche Automaten verlangen die Eingabe einer Mobilfunknummer, andere fordern das Einscannen eines Ausweises oder sogar eine Live-Gesichtserkennung per Kamera.
Diese Maßnahmen dienen vor allem dem Schutz vor Geldwäsche und der Finanzierung illegaler Aktivitäten. Wer größere Beträge umtauschen will, muss also mit einer vollständigen Identitätsprüfung rechnen – ähnlich wie bei einer klassischen Bank.
Die technische Ausstattung der Geräte
Ein Bitcoin-Geldautomat ist technisch deutlich komplexer als ein herkömmlicher Bankautomat. Vielleicht gibt es deshalb, Stand März 2025, weltweit erst rund 33.000 Bitcoin-Geldautomaten, wobei die Mehrheit in den USA steht – dort befinden sich über 82 % aller Geräte. Neben dem Bildschirm zur Nutzerführung verfügen sie über:
- einen QR-Code-Scanner, um Wallet-Adressen zu erkennen,
- einen Bargeld-Einzug (und bei bidirektionalen Geräten auch einen Ausgabeschacht),
- eine stabile Internetverbindung (häufig über Mobilfunknetze),
- sowie diverse Sicherheitsfunktionen wie Kameras oder Manipulationsschutz.
Im Hintergrund sind BTMs mit einem Krypto-Broker oder einer Online-Börse verbunden. Der aktuelle Bitcoin-Kurs wird in Echtzeit übermittelt, sodass Transaktionen zum jeweils gültigen Marktpreis abgewickelt werden können.
Der Preis der Bequemlichkeit
Wer Bitcoin über einen Geldautomaten kauft, zahlt für den Komfort. Die Gebühren liegen meist deutlich über denen klassischer Online-Plattformen – nicht selten zwischen 5 und 10 Prozent. Zusätzlich können Netzwerkgebühren für die Übertragung auf die Blockchain anfallen. Diese sind unabhängig vom Betreiber und richten sich nach der aktuellen Auslastung des Bitcoin-Netzwerks.
Trotzdem nehmen viele Nutzer die höheren Gebühren in Kauf – etwa wegen der schnellen Abwicklung, der Möglichkeit zur Barzahlung oder weil sie keine Konten bei großen Krypto-Börsen eröffnen wollen.
Wer nutzt Bitcoin-Geldautomaten?
Die Nutzer von Bitcoin-Geldautomaten sind vielfältig. Viele sind technikaffine Personen, die Kryptowährungen ohnehin regelmäßig verwenden und den Automaten als praktische Möglichkeit zur schnellen Abwicklung sehen. Andere wiederum sind Einsteiger, die sich ohne komplexe Online-Registrierung einen ersten Zugang zur Welt der Kryptowährungen verschaffen wollen. Besonders in Regionen mit geringer Bankendichte oder eingeschränktem Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen werden BTMs auch als alternatives Finanzinstrument genutzt – etwa von Menschen ohne eigenes Bankkonto oder ohne Zugriff auf klassische Börsen.
Chancen für den Einzelhandel
Für Betreiber von Ladengeschäften oder Dienstleistungsunternehmen können Bitcoin-Geldautomaten auch eine wirtschaftliche Chance darstellen. Wer einen BTM im eigenen Geschäft installiert, profitiert nicht nur von einer zusätzlichen Einnahmequelle durch Umsatzbeteiligungen, sondern erhöht gleichzeitig die Kundenfrequenz vor Ort.
Vor allem in urbanen Gebieten oder Gegenden mit hoher Touristenfrequenz bieten BTMs ein Alleinstellungsmerkmal, das neue Zielgruppen anzieht. Gleichzeitig signalisiert ein solcher Automat Offenheit gegenüber innovativen Zahlungsmethoden – ein Pluspunkt in einem zunehmend digitalen Zahlungsumfeld.
Zwischen Alltagstauglichkeit und Pionierstatus
Bitcoin-Geldautomaten sind ein sichtbares Zeichen dafür, wie sich digitale Währungen zunehmend ihren Platz im Alltag erobern. Auch wenn sie aktuell noch ein Nischendasein führen, machen sie Kryptowährungen greifbar – im wahrsten Sinne des Wortes. Für viele sind sie ein unkomplizierter Einstieg in die Welt der Blockchain-Technologie, für andere ein praktisches Werkzeug im täglichen Zahlungsverkehr.
Der Erfolg der BTMs hängt jedoch nicht nur von technischer Verlässlichkeit und Nutzerfreundlichkeit ab, sondern auch von regulatorischen Entwicklungen und gesellschaftlicher Akzeptanz. Je weiter sich digitale Zahlungsmittel etablieren und je mehr sich der Bitcoin stabilisiert, desto größer dürfte auch die Rolle von Bitcoin-Geldautomaten in der Finanzlandschaft werden.